Im Mai organisierte das Affective and Cognitive Institute (kurz: ACI) der Hochschule Offenburg eine umfangreiche Studie in unserem Projekt KomIn2Assist. Ziel war es, Informationen für das Design der Gamification Oberfläche des Assistenzsystems zu sammeln. Im Zentrum dieser Befragungen stand der Mensch mit geistiger und psychischer Behinderung, seine Bedürfnisse, Wünsche und Meinung.
Es ist Dienstag,10:30 Uhr bei der Femos gGmbH in Gärtringen. Die letzten Materialien, kleine Karten mit Emojis und anderen Icons, werden ordentlich auf dem Tisch platziert, Getränke werden bereitgestellt - das Vorgehen wird ein letztes Mal im Team durchgesprochen. Da betreten die Teilnehmenden der Studie bereits das Besprechungszimmer. Man begrüßt sich freudig und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Schnell kommt man ins Gespräch - über Smartphones und Games. Welche Videospiele zocken die teilnehmenden Personen denn in ihrer Freizeit? Können Sie sich vorstellen, auch auf Ihrer Arbeit Belohnungen wie in einem Spiel zu sammeln?
Die Kernkompetenz des ACI ist Gamification, also die Anreicherung monotoner Arbeitsaufgaben (z.B. in der Montage) durch Elemente aus Videospiele, um die Motivation der Mitarbeiter*innen zu steigern. Motivation durch Gamification stand bei den Workshops im Vordergrund. Welche Belohnungen seien denn akzeptiert? Welche seien leicht verständlich und wie würde Lob aufgefasst werden, wenn es von einem virtuellen Assistenten stammen würde? Die nette Maus Gregor Gouda aus dem Projekt incluMOVE lächelte den Teilnehmer*innen von einer der vielen Karten auf dem Tisch aus an.
Insgesamt befragte das ACI 16 Menschen mit Behinderung und 6 Betreuer*innen in den Anwenderunternehmen Femos gGmbH in Gärtringen, Intra-Mechanik gGmbH in Dornstetten und Die LebensWerkstatt e.V. in Heilbronn. Während die Menschen mit Leistungsminderung in freien Workshops zum Mitdenken und Mitdiskutieren angeregt wurden, interviewte man die erfahrenen Betreuer*innen hingegen ganz genau zu der Arbeitsumgebung, den Herausforderungen ihrer Arbeit und den Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden.
Workshops und Befragungen wurden konzipiert und moderiert durch Jonas Grund, Grafiker für wissenschaftliche Inhalte, der auch bereits im Vorprojekt incluMOVE den virtuellen Assistenten Gregor Gouda entworfen hat.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden uns im Projekt KomIn2Assist helfen, eine gamifizierte Oberfläche zu gestalten, die den Menschen im Fokus hat.
Wir bedanken uns bei jedem einzelnen Anwenderunternehmen für die außerordentliche Gastfreundschaft, die unkomplizierte Zusammenarbeit und die angenehme Atmosphäre. Wir kommen gerne wieder.
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