Begleitetes Arbeiten und adaptive Assistenz durch den digitalen Assistenten Gregor
- komin2assist
- 19. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt gewinnen unterstützende Assistenzsysteme an Bedeutung – insbesondere für Menschen mit Behinderung. Der digitale Assistent „Gregor“, entwickelt im Projekt KomIn2Assist, steht dabei nicht für klassische Lernmodule im schulischen Sinn, sondern für eine neue Form des lernförderlichen Arbeitens: durch direkte Anleitung, unterstützende Rückmeldungen und 100 % Qualitätskontrolle.
Begleitetes Arbeiten: Sofortige Unterstützung durch Gregor
Der digitale Assistent Gregor, der im Rahmen des Projekts KomIn2Assist entwickelt wird, ist darauf ausgelegt, Mitarbeitende während ihrer Arbeit kontinuierlich zu begleiten und zu unterstützen. Diese Unterstützung ist besonders wertvoll für Menschen mit Behinderung, da Gregor direkt in Echtzeit Feedback gibt und auf Fragen oder Unsicherheiten reagiert.
Ein zentrales Element dabei ist die adaptive Unterstützung, die Gregor bieten kann:
Echtzeit-Feedback: Während der Arbeit soll Gregor mögliche Fehler oder Unklarheiten erkennen und sofortige Hilfestellung anbieten. Dies reduziert nicht nur die Fehlerquote, sondern erhöht auch das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden, da sie bei Unsicherheiten sofort auf Unterstützung zugreifen können.
Unmittelbare Problemlösung: Gregor soll nicht nur Feedback geben, sondern auch aktiv dabei helfen, Probleme zu lösen. Er soll die Mitarbeiter durch den Arbeitsprozess begleiten und gibt schrittweise Anweisungen, wenn Schwierigkeiten auftreten. Diese Art der Unterstützung ermöglicht es den Mitarbeitenden, unabhängig von ihren Fähigkeiten, eigenständig Aufgaben zu bewältigen.
Angepasste Unterstützung: So wie ein jeder Mensch Individualist ist, braucht es gleichermaßen eine Anpassung der Begleitung von Gregor. Das heißt der Grad an Sichtbarkeit und Hilfestellung muss adaptiv anpassbar sein. So kann an einem Montagmorgen der Hilfegrad von Seiten Gregor höher sein als an einem Dienstagmittag. Entsprechend passt sich die Unterstützung Gregors an unterschiedlichen Indikatoren an den Mitarbeitenden an. Nebeneffekt ist, dass das Feedback bei unterschiedlichen Fähigkeitslevel des Menschen, variabel angepasst, einheitlich ist.

Assistenz statt Lernmodule: Lernen durch Tun
Im Zusammenspiel mit dem System „Schlauer Klaus“ (SK5) schafft Gregor ein einzigartiges Lernsetting: Mitarbeitende werden nicht belehrt, sondern durch einfache, verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen befähigt, neue Produkte zu montieren – auch wenn sie diese vorher noch nie gefertigt haben. Dabei entsteht ein impliziter Lernprozess, ganz ohne abstrakte Lernmodule oder Tests.
Wiederholung und Verstärkung: Eine der effektivsten Methoden, um Wissen langfristig zu festigen, ist die regelmäßige Wiederholung. Gregor bietet den Nutzenden die Möglichkeit, Aufgaben oder Inhalte immer wieder durchzugehen, bis sie sicher und routiniert in ihrer Ausführung werden. Diese Wiederholungslogik ist besonders wichtig für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die mehr Zeit und Übung benötigen, um neue Aufgaben vollständig zu verinnerlichen. Darüber hinaus braucht es keine regel- oder unregelmäßige Nachfrage bei der Fachkraft zur Wissensgenerierung, sondern schafft Autonomie durch Technik.
Kernfunktionen von Gregor im Arbeitsprozess:
Einarbeitung durch Anleitung: Bei neuen Produkten hilft Gregor bei der Einarbeitung, indem er zeigt, was, wie und wo etwas zu tun ist. Diese direkte Anleitung unterstützt vor allem Menschen mit kognitiven Einschränkungen dabei, neue Aufgaben erfolgreich zu bewältigen – ohne überfordert zu werden.
Qualitätskontrolle: Gregor unterstützt außerdem bei der Bewertung der gefertigten Produkte. Durch einfache Ja/Nein-Entscheidungen und verständliche Rückmeldungen zur Qualität entsteht ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.
Anpassbare Begleitung: Die Unterstützung durch Gregor kann je nach Bedarf angepasst werden – z. B. intensiver am Wochenanfang oder zurückhaltender bei Routineaufgaben. Diese Flexibilität ermöglicht eine echte personalisierte Assistenz.
Lernsetting mit Gamification-Elementen: Motivation durch Feedback
Ein besonderes Highlight: Die spielerischen Elemente von Gregor – wie motivierende Rückmeldungen oder kleine Herausforderungen – zeigen in der Praxis große Wirkung. Die Teilnehmenden fühlen sich ermutigt, erleben Erfolge und steigern so ihre Motivation und Identifikation mit der Arbeit. Gerade in der Evaluation wurde deutlich: Gamification wirkt. Sie macht Mut, motiviert zur Weiterarbeit und fördert Selbstwirksamkeit.
Teilhabe durch Technologie
Der große Mehrwert von Gregor liegt in seiner Fähigkeit, Teilhabe durch einfache und effektive Unterstützung möglich zu machen – ganz unabhängig von Behinderung, Sprache oder Bildungshintergrund. Wer heute mit Gregor arbeitet, kann morgen selbstständig Aufgaben übernehmen, neue Produkte montieren und sich aktiv in den Arbeitsprozess einbringen.

Fazit:
Statt formaler Lernmodule bietet Gregor ein inklusives Lernsetting, das sich am Arbeitsprozess orientiert. Menschen lernen durch das Tun, durch Begleitung und durch klare Rückmeldungen. Dieses Prinzip – unterstützt durch Gamification und Qualitätssicherung – ermöglicht echte Teilhabe und ein produktives Arbeitsleben für alle.
Die Zukunft des Arbeitens wird zunehmend von digitalen Assistenten wie Gregor geprägt, die Menschen unabhängig von ihren Fähigkeiten dabei unterstützen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und ein produktives, erfülltes Arbeitsleben zu führen. Gleichermaßen senkt Sie im Prozess der Fertigung die Fehlerhäufigkeit und erhöht sogar die Fertigungsgeschwindigkeit.










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