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Die Zukunft der Arbeit: Die Rolle von Assistenzsystemen in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Technologische Fortschritte wie künstliche Intelligenz (KI), das Internet der Dinge (IoT) und Robotik verändern die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Assistenzsysteme sind ein zentrales Element dieses Wandels. Sie helfen nicht nur repetitive Tätigkeiten zu automatisieren, sondern bieten auch Unterstützung bei komplexen Arbeitsabläufen und fördern die Sicherheit am Arbeitsplatz.


Assistenzsysteme sind aus der heutigen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Arbeitsabläufen, der Steigerung der Effizienz und der Unterstützung von Beschäftigten in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen. Doch welche Rolle spielen Assistenzsysteme in der Arbeitswelt der Zukunft und speziell in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)?

In WfbM ermöglichen sie Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen, aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen, sie heranzuführen und ihre Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. Die Einschränkungen dieser Personen werden auf vielfältige Weise berücksichtigt und die bereitgestellten Hilfsmittel reichen von technisch einfachen Hilfsmitteln bis hin zu komplexen, individuell angepassten Lösungen.


Foto: Femos


Ein Beispiel ist die Integration von barrierefreien Arbeitsplätzen. Diese können mit speziellen Hilfsmitteln ausgestattet werden, die es Menschen mit körperlichen Einschränkungen ermöglichen, ihre Arbeit effizient und selbstständig auszuführen. Dazu gehören beispielsweise ergonomische Werkzeuge, vergrößerte Monitore, Bodenleitsysteme oder auch Talker für die beschäftigten Menschen mit Behinderung.


Darüber hinaus bieten Assistenzsysteme in WfbM Möglichkeiten zur individuellen Unterstützung bei der Arbeitsorganisation und -durchführung: von einfachen Erinnerungssystemen bis hin zu komplexen Planungs- und Kommunikationstools können diese Systeme dazu beitragen, die Effizienz und Produktivität der Mitarbeiter zu steigern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sicherheit am Arbeitsplatz. Assistenzsysteme können helfen, Unfälle zu vermeiden und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Dies kann durch die Integration von Sensorik zur Früherkennung von Gefahrensituationen oder durch die Bereitstellung von Notfallhilfe im Bedarfsfall geschehen.

 

Ein vielversprechendes Beispiel für die Integration von Assistenzsystemen ist das Projekt "KomIn2Assist". Wissenschaftlich begleitet wird dieses Projekt vom Affective & Cognitive Institute der Hochschule Offenburg. Das Ziel dieses Projekts besteht darin, den bestehenden Werkerassistenztisch "Schlauer Klaus" durch die Integration von Gamification, einem empathischen Agenten (mit CUI) und künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. Unter Beachtung der Bedürfnisse und Anforderungsbedarfe von Menschen mit Behinderungen, soll der Werkertisch angepasst werden. Das grundlegende Ziel daran ist die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt und der Förderung von Autonomie und Selbstbestimmtheit, sowie der Zuwachs an Kompetenz.


Die Innovationen von KomIn2Assist umfassen verschiedene Elemente wie die Gamification von Arbeitsprozessen, agentenbasiertes Feedback über Conversational User Interfaces und den Einsatz von KI zur verbesserten  Einarbeitung von Produkten, die daraufhin am Schlauen Klaus gefertigt werden können. Im Projekt wirken Anwenderunternehmen, Inklusionsunternehmen und WfbM mit. Sie bringen die Perspektive der Menschen mit Behinderung ein. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben zum Hauptziel, die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu verbessern, sowie ihre Autonomie und Selbstbestimmtheit zu fördern. Weitere Ziele sind Arbeitsprozesse zu beschleunigen und die Fehlerquote zu verringern.

 

In der Praxis wird das Projekt von den Anwenderunternehmen Femos gGmbH, Lebens Werkstatt e.V. und Intra-Mechanik gGmbH begleitet, die das Assistenzsystem auf Herz und Nieren testen. Dabei steht nicht nur die wissenschaftliche Entwicklung, sondern auch die praktische Anwendung im Vordergrund. Menschen mit Behinderung werden kontinuierlich in den Entwicklungsprozess eingebunden, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Anforderungen berücksichtigt werden.


Die Zukunft der WfbM wird zunehmend von Assistenzsystemen geprägt sein. Diese werden nicht nur zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen beitragen, sondern auch neue Möglichkeiten der individuellen Entfaltung und beruflichen Entwicklung eröffnen.

Deshalb ist es wichtig, dass WfbM und Unternehmen weiter in die Entwicklung und Implementierung von Assistenzsystemen investieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Arbeitswelt der Zukunft barrierefrei, sicher und teilhabefördernd gestaltet wird und alle Menschen mit und ohne Behinderung erfolgreich und zufrieden arbeiten können.

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