Im März 2024 startete das Affective and Cognitive Institute (ACI) in eine neue Phase des Projekts KomIn2Assist. Ziel dieser Phase ist es, eine erste technische Integration des virtuellen Coaches und Agenten namens “Gregor” zu realisieren. Zentral hierbei war es, die Entwicklung des Agenten und des Assistenzsystems von Anfang an genau auf die Bedürfnisse der Nutzenden abzustimmen.
Zu Beginn dieser Phase wurden daher in allen Anwenderunternehmen ausführliche Interviews mit den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern des Assistenzsystems geführt. Diese Gespräche waren entscheidend, um ein tiefes Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Menschen mit Behinderung zu gewinnen. So konnte sichergestellt werden, dass das Assistenzsystem nicht nur funktional, sondern auch motivierend und intuitiv bedienbar gestaltet wird.
Foto: Femos
Eine Kernerkenntnis der Befragungen war die Notwendigkeit von positivem Feedback bei der Arbeit. Um dieses Feedback so barrierefrei wie möglich zu gestalten, wird es überwiegend durch bildliche Sprache übermittelt: Emojis oder ein Daumen nach oben sind auch für Menschen mit kognitiven Einschränkungen schnell zu verstehen.
Der virtuelle Assistent Gregor wird mithilfe der Entwicklungsumgebung Unity in C# implementiert. So können die interaktiven und visuellen Elemente des Systems flexibel und ansprechend gestaltet werden. Gregor empfängt die Ergebnisse der Arbeitsschritte über das MQTT-Protokoll, das eine nahtlose Kommunikation zwischen ihm und dem Montageassistenzsystem namens “Schlauer Klaus” gewährleistet. Nachdem der Schlaue Klaus die Arbeitsschritte überprüft hat, sendet er die Ergebnisse an Gregor, der daraufhin das passende Feedback bzw. das passende Gamification-Element auswählt.
Foto: Femos
Bislang beschränkte sich das Feedback des Schlauen Klaus im Wesentlichen auf rote und grüne Lämpchen, welche bei falschen bzw. korrekten Arbeitsschritten aufleuchten. Gregor bringt nun Emotionen ins Spiel, die den Arbeitsalltag der Menschen mit Behinderung bereichern sollen. Durch verschiedene Gesichtsausdrücke und Emojis kann Gregor seine Freude oder Anerkennung für erfolgreich abgeschlossene Aufgaben ausdrücken. Ein lächelndes Gesicht oder ein Daumen nach oben signalisieren sofort, dass die Arbeit gut vorangeht.
Zusätzlich zu diesen bildlichen Rückmeldungen sendet Gregor auch kurze Textnachrichten, welche bewusst positiv formuliert sind und durch Emojis noch verständlicher werden. Ein weiteres zentrales Element der Anwendung ist die Fortschrittspyramide: Mit jedem erfolgreich erledigten Arbeitsschritt erklimmen Nutzende eine weitere Stufe der Pyramide. Das motivierende Ziel: Ein Pokal, der am Ende der Pyramide erreicht werden kann und den Erfolg krönt.
Weiterhin wurde ein Punktesystem integriert, das die erreichten Leistungen messbar macht. Der Highscore motiviert zusätzlich, immer besser zu werden und die persönlichen Bestleistungen zu übertreffen.
Im nächsten Schritt wird Gregor direkt von den Anwenderunternehmen und ihren Mitarbeitenden mit Behinderung getestet. Ziel ist es, wertvolles Feedback zu sammeln und zu analysieren, wie sich die Unterstützung von Gregor auf die Arbeit der Nutzenden auswirkt, insbesondere im Vergleich zur vorhergehenden Evaluierung (In dieser Phase hat der Nutzende direkt am Schlauen Klaus gearbeitet). Diese Tests sind entscheidend, um das Assistenzsystem weiter zu optimieren und Arbeitsprozesse für Menschen mit Behinderungen so zu gestalten, dass sie autonomer arbeiten können.
Komentáře